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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.
Interview

Hochsaison bei den Sanitätsdiensten in der Berliner Wuhlheide

Seit Anfang Juni finden wieder regelmäßig Konzerte in der Parkbühne Wuhlheide statt - zuletzt drei ausverkaufte Konzerte von Peter Fox. Die Sanitätsdienste übernimmt dabei standardmäßig der Regionalverband ASB Berlin-Südost. Einen Einblick in die laufende Saison gibt Lily Göttel. Die ausgebildete Sanitätshelferin ist 21 und seit fünf Jahren Mitglied beim ASB Berlin-Südost.

Lily, die letzten drei Konzerte waren mit jeweils rund 17.000 Zuschauern ausverkauft. Wie habt Ihr die Konzerte aus Sicht des Sanitätsdienstes erlebt?

Die letzten Konzerte verliefen relativ ruhig, mit circa 30 Einsätzen pro Abend. Heute Abend (Anm.: beim letzten der drei Konzerte von Peter Fox) sind wir mit 26 Sanitätern und Sanitäterinnen vor Ort.  Auf Peter Fox haben wir uns alle schon sehr gefreut. Die Besucher sind auch immer wahninnig nett und umsichtig. Mit dabei sind auch viele Familien mit Kindern. Da haben wir meist nicht so viele Verletzungen, weil sie sehr auf sich achten. Peter Fox war 2008 auch mein allererstes privates Konzert - auch hier in der Wuhlheide.

Bekommt Ihr von den Konzerten manchmal auch ein wenig mit?

Doch, wir bekommen wir schon etwas mit. Auch wenn unsere Priorität immer darauf gerichtet ist, dass wir den Menschen helfen, die Hilfe brauchen. Aber in ruhigen Momenten bekommen wir auch etwas vom Konzert mit und freuen uns natürlich auch darüber.

Ist es manchmal schwierig, die Sanitätsdienste hier zu besetzen?

Nein, eigentlich nicht. Die Ehrenamtlichen sind wirklich mit viel Elan dabei. Sogar während der EM hat es gut geklappt und wir haben immer Leute gefunden, die auch in die Wuhlheide gekommen sind, um hier beim Sanitätsdienst zu unterstützen. Das hat uns immer sehr gefreut. Das ist ja auch ein schönes Feedback, wenn wir so eine gute Atmosphäre schaffen, dass Leute gerne zu uns kommen.

Was sind typische Verletzungen bei den Konzerten hier?

Jetzt wo sie Sommer immer heißer werden, haben wir sehr viele hitzebedingte Einsätze, vor allem, wenn Leute zu wenig Wasser getrunken haben. Bei manchen Konzerten wird außerdem sehr viel Alkohol konsumiert und das sorgt dafür, dass viele dann hier bei uns landen - teilweise auch schon vor den Konzerten. Das ist natürlich immer sehr frustrierend für die Konzertteilnehmer, die sich schon gefreut hatten. Meist empfehlen wir ihnen, nach Hause zu gehen, da die Leute das Konzert nicht mehr wirklich genießen könnten. Auch bei hitzebedingten Zuständen wird es ja nicht sofort besser. Man muss sich davon erstmal erholen, sich am besten an einen möglichst ruhigen, kälteren Ort begeben, was natürlich im Konzertbereich nicht möglich ist, wenn die Sonne noch sehr hoch steht.  

Was machst Du, wenn Du nicht für den ASB tätig bist?

Ich studiere akuell, was man sehr gut mit dem Ehrenamt vereinbaren kann. Für den ASB gebe ich nebenbei auch noch Erste-Hilfe-Kurse. Die Sanitätsdienste hier sind eine sehr gute Ergänzung und bieten viel Stoff für Praxisbeispiele, die ich wiederum in meinen Kursen einbringen kann. In der Theorie kann man viel erzählen, aber wenn man die Sachen auch wirklich erlebt hat, ist es nochmal etwas anderes.

Was ist deine persönliche Motivation, die Sanitätsdienste hier zu unterstützen?

Neben der Motivation, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen, sind es für mich auch hauptsächlich die Leute, also die ganzen Einsatzkräfte. Sie sind auch zum Teil zu guten Freunden geworden und ich verbringe sehr gerne Zeit mit ihnen. Deshalb ist das hier auch ein Ehrenamt und keine Arbeit. Es ist eine Gelegenheit, eine tolle Zeit mit Freunden zu verbringen und unglaublich viel voneinander zu lernen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Hinweis: Der Regionalverband ASB Berlin-Südost bietet derzeit ein Sommer Special: Für jeden Selbstzahler, der in der Zeit vom 18. Juli bis zum 1. September unter der Woche einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, gibt es 10€ Rabatt.